Am 31. Mai fand im Rahmen des Moduls Massivbau eine Baustellenexkursion statt, die zum Gelände des ehemaligen Oststadtkrankenhauses an der Podbielskistraße führte. Auf dem dortigen Gelände werden derzeit zwei Gebäude durch die Ed. Züblin AG neu erstellt. Beide Gebäude wurde durch das Ingenieurbüro Burmester und Sellmann Ingenieure (BSI) aus Garbsen geplant, berechnet und konstruiert. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um ein Bürogebäude mit Ladenzeile im Erdgeschoss (Bauteil A) und ein Wohngebäude mit ca. 70 Wohneinheiten, das ebenfalls mit Ladenzeile im EG ausgeführt wird (Bauteil B). Bauteil A bietet durch Flachdeckensysteme eine freie Raumgestaltung, Bauteil B hingegen ist geprägt durch Mauerwerkswände. Aufgrund der Ladenzeilen im Erdgeschoss ist im Bauwerk B eine 40 cm dicke punktgestützte Decke über EG vorhanden. Die teilweise ausragenden Deckensysteme bedingen Wandartige Träger und weitere Besonderheiten in der Konstruktion.
Ein Einführungsvortrag durch den Oberbauleiter Herrn Zutz in einem ehemaligen Hörsaal im Bauleitungsgebäude stimmte die Exkursionsteilnehmer auf das Bauvorhaben ein (Bild 1). Verschiedene Exponate wie Dübelleisten, Verpressschläuchen u. a. sowie zahlreiche zeichnerische Planungsunterlagen ermöglichen den ersten Einstieg und führten zu ersten Fragen seitens der Studierenden.
Der anschließende Rundgang über die Baustelle begann bei der aufgemauerten Musterfassade (Bild 2). Anschließend führte der Weg in die Tiefgarage des sog. Bauteils A, in der noch ein Teil der Bewehrung der Fundamentplatte sichtbar war. Im Erdgeschoss wurde die Deckenausbildung der punktgestützten Decke mit den Öffnungen der Wasserleitungen für die Betonkernaktivierung vorgestellt (Bild 3). Danach ging es weiter über das Treppenhaus in das zweite Obergeschoss des Gebäudes. In diesem Bereich konnte die Deckenbewehrung der punktgestützten Platte mit Durchstanzbewehrung in Form von Dübelleisten sowie die Stützenanschlussbewehrung mit teilweisen Schraubmuffenstößen begutachtet werden (Bild 4). An diesem praktischen Exkurs konnten die Studierenden das kurz zuvor in der Theorie vermittelte Wissen über Deckenkonstruktionen im Allgemeinen und den Besonderheiten bei Flachdecken anschaulich vertiefen. Ergänzt wurden diese Eindrücke durch die Besichtigung der Schalungsausbildung für die Tiefgaragendecke des Bauteils B, in der auch Bereiche mit Stützenkopfverstärkungen ersichtlich waren (Bild 5). Am Ende des Rundganges wurde am Rande auf den Mauerwerksbau (Bild 6) eingegangen, ehe die Exkursion mit einem Gruppenbild ihren Abschluss fand (Bild 7).